Bleifreie Munition - Hinweise an unsere Mitglieder

Bleifreie Jagd beim Staat

Die Bayerischen Staatsforsten werden -so eine Mitteilung vom 05. August 2021- grundsätzlich ab 1. April 2022 auf der gesamten Staatswaldfläche Bayerns bleifreie Büchsenmunition in der Regiejagd verwenden. Das gilt für alle Beschäftigten, Jagdgäste und Begehungsscheininhaber im bayerischen Staatswald. Die Umstellung ist das Ergebnis der positiven Erfahrungen in ausgewählten Leuchtturmprojekten zum Greifvogelschutz sowie von Förstern und Jägern, die bereits seit Jahren ausschließlich bleifrei jagen.

„Die komplette Umstellung auf bleifreie Munition ist konsequent und ein wichtiges Signal für den Umwelt- und Gesundheitsschutz“, erklärt Forstministerin und Aufsichtsratsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Michaela Kaniber. „Das Unternehmen wird damit seiner Vorbildfunktion bei der Bejagung der staatlichen Wälder gerecht. Das hilft nicht nur unseren heimischen Greifvögeln, sondern der gesamten Natur“, so die Ministerin weiter. „Viele Förster und Jäger der Bayerischen Staatsforsten jagen bereits seit Jahren ausschließlich bleifrei“, so Reinhardt Neft, Jagdvorstand der Bayerischen Staatsforsten. „Aus einem groß angelegten Leuchtturmprojekt zum Schutz von See- und Steinadler sowie Bartgeier konnten wir zusätzlich viele positive Erfahrungen sammeln. Eine Umstellung auf die gesamte Staatswaldfläche Bayerns ist daher nur logisch und konsequent“, so Neft weiter. Ein im Jahr 2020 gestartetes Leuchtturmprojekt auf gut einem Drittel der Regiejagdfläche hat das Ziel, die Population der Großgreife in Bayern zu sichern und ihre Lebensgrundlage in deren Verbreitungsgebieten zu verbessern. Ein grundlegender Baustein des Projekts ist die bleifreie Jagd.

In Ausnahmefällen kann an einzelnen Forstbetrieben außerhalb des Leuchtturmprojekt-Gebiets eine Übergangsfrist für die komplette Umstellung auf bleifreie Büchsenmunition bis maximal 31. März 2023 eingeräumt werden.

In dem Zusammenhang mit der Verwendung bleifreier Jagdmunition möchte die Jägervereinigung Erlangen darauf hinweisen, dass nach § 11 der Verordnung zur Ausführung des bayerischen Jagdgesetzes (AVBayJG) bei der Ausübung der Jagd auf Wasserfederwild an und über Gewässern in Bayern die Verwendung bleihaltiger Schrote ohnehin bereits generell verboten ist.

Jan Köster
-Schriftführer-

Bleivergiftung nur ein Einzelfall?

Ein Kommentar von Christoph Thümmler:

Ein Waidkamerad aus dem Landkreis Starnberg fand einen verendeten Gänsegeier und meldete dies beim Veterinäramt. Sollte sich bewahrheiten, was vom Landesbund für Vogelschutz vermutet wird, dann wäre dieser äußerst seltene Fall ein Beleg für die Notwendigkeit eines schnellen Umstiegs auf bleifreie Munition. Selten deswegen, weil ein Gänsegeier in Bayern eine absolute Ausnahme ist. Selten auch, weil ein Jäger einen toten Greifvogel dem Veterinäramt meldet. Angeflickte Enten, die von unseren Hunden bei der Wasserjagd nicht aufgefunden werden, entsorgt der Fuchs, Dachs oder andere tierische Nutznießer. Ebenso Rallen, Schwäne und Gänse, die sich an dem bei der Nahrungssuche aufgenommenen Bleischrot vergiftet haben. Es wird immer wieder behauptet, dass dies nicht häufig vorkommen kann. All diese Wasservögel fallen meiner Meinung nach nur selten auf, denn sie sind schnell verschwunden. Da ist es schon etwas besonderes, dass ein Geier, der nicht hier heimisch ist, von einem Jäger geborgen wurde. Ich finde es gut, dass dieser Waidkamerad der Sache auf den Grund gehen wollte. Bedenkt man, wie unwahrscheinlich diese beiden Umstände den Fall wirken lassen, dann bekommt man vielleicht ein Gefühl dafür, wieviel Blei in die Nahrungskette gelangt. Denn wenn ein Geier, der sich ausschließlich von Aas ernährt, bei seiner Durchreise durch Bayern die Dosis aufnimmt, die ihm das Leben kostet, dann wird klar, es ist zu viel Blei im Spiel.

Zum Bericht des LBV über den toten Gänsegeier

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