Hegeschau 2018

Wieder großes Interesse an den Ergebnissen aus dem vergangenen Jagdjahr

Ganz traditionell besuchte unser Alt-Landrat Eberhard Irlinger zusammen mit vielen Jägern und sonstigen Gästen die diesjährige Hegeschau. Darunter nicht nur unsere Mitglieder, sondern auch Besucher, die man nicht gleich mit der Jägerei in Verbindung bringen mag. So auch die ehrenamtliche Bürgermeisterin der Stadt Erlangen, Susanne Lender-Cassens. Als Vertretung des Oberbürgermeisters Dr. Florian Janik erfreute sie die Versammlung mit einem launigen Grußwort. In ihrer Herleitung, warum ihr die Funktion der Jäger sehr wichtig ist, wies sie auf die Zusammenhänge mit ihrer Referententätigkeit für die Resorts Umwelt, Energie, Gesundheit, Sport und Soziokultur hin. Bereits hier klang das uns so bekannte Spannungsfeld aus Freizeitaktivitäten, Umweltschutz und Naturnutzung an.

Das Gemeingut unserer Naturressourcen scheint laut der Berichte unserer Jagdberater wohl spürbar gefährdet zu sein. Die Zahlen aus den Revieren zeigen zwar gleichbleibende Strecken beim Rehwild jedoch im krassen Gegensatz dazu alarmierende Bestände beim Niederwild. Bernd Alex forderte erneut dazu auf, die Bejagung von Hühnervögeln ganz einzustellen, da gerade diese besonders unter Druck stehen.

Die Situation rund um das Schwarzwild stellt sich wiederum komplett anders dar, da hier die Steckenzahlen des Vorjahres zwar wieder weitgehend erreicht wurden, jedoch die Bemühungen diese zu erreichen enorm waren. Man könnte sagen, dem intensiven Einsatz der Jäger ist es zu verdanken, dass die Bestände nicht außer Kontrolle geraten. Es scheint, so die Berichte aus den Hegegemeinschaften und den Staatsjagdgebieten, dass die Sauen permanent dazu lernen und sich geschickt den Bejagungsstrategien anpassen. Gerade in den Gebieten mit hohem Freizeitdruck (im Sebalder Reichswald beispielsweise) fühlen sich Rotten inzwischen zuhause, da der Jagddruck dort geringer ist als in anderen Gebieten. Gespannt wird der weitere Verlauf in Bezug auf die vorrückende Afrikanische Schweinepest beobachtet. Auch das Auftreten der Aujeszkyschen Krankheit in unserer unmittelbaren Nachbarschaft lässt aufhorchen. Die Ermahnung von Harald Männlein, unsere vierbeinigen Jagdkameraden möglichst nicht in Kontakt mit den Sauen kommen zu lassen, wirkt grotesk, aber nachvollziehbar.

Die politischen Maßnahmen zur Unterstützung der Jagd auf Schwarzwild, die Forstbetriebsleiter Roland Blank in seinem Bericht aus den Bayerischen Staatsforsten Nürnberg schilderte, mögen sicherlich ein Trost sein. Legale, von offizieller Stelle genehmigter Einsatz von Nachtzielgeräten, Abschussprämien für Schwarzwild und Schonzeitaufhebung sind Maßnahmen, die ohne unserem Engagement zu keiner Regulierung der Wildbestände beitragen. Eine Abkehr von der industriellen Nahrungsmittelproduktion in der Landwirtschaft, die wohl den größten Einfluss auf unsere Kulturlandschaft hat, ist nicht absehbar. Es liegt also an uns Jägern, welchen Ausgleich wir schaffen können.

CT

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